Lebensmittelmotten

Lebensmittelmotten sind nicht nur unappetitlich, Lebensmittelmotten sind auch gefährlich (bitte unbedingt lesen, wenn Sie betroffen sind!). Und wenn man nicht rechtzeitig mit der Lebensmittelmottenbekämpfung beginnt, ist eine Ausbreitung und ein Befall der gesamten Küche lediglich eine Frage der Zeit. Irgendwann finden sich Würmer und Gespinste von Lebensmittelmotten nicht nur im Mehl oder Müsli, sondern in allen Lebensmitteln, wobei auch verpackte Lebensmittel kein Hindernis für Lebensmittelmotten darstellen, da Lebensmittelmotten über sehr starke Fresswerkzeuge verfügen.

Es gibt auch noch andere Lebensmittelschädlinge, die Speisen befallen (zum Beispiel Brotkäfer), aber meist sind es Lebensmittelmotten, die man sich mit eingekauften Nahrungsmitteln mit nach Hause schleppt. Und es ist auch zu beobachten, dass sich Lebensmittelmotten in den letzten Jahren stärker ausbreiten als in vorhergehenden Jahren.

Dieses Angebot und Wiki zu Lebensmittelmotten soll den Zweck haben, Beratung zur Lebensmittelmottenbekämpfung zu bieten. Zunächst muss man sich aber darüber bewusst werden, was Lebensmittelmotten sind, sonst wird deren Bekämpfung von wenig Erfolg gekrönt sein. Wie man Lebensmittelmotten bekämpfen kann, wird dann im Anschluss beschrieben, und der von Lebensmittelmotten Geplagte sollte wirklich alle Informationen aufmerksam lesen und nichts auslassen.

Lebensmittelmotten sind ein Befall, den man sich leider allzu leicht mit eingekauften Waren in die Wohnung holt. Das lässt sich nur schwer verhindern, und keineswegs ist ein Betroffener deswegen unsauber. Vergangenen Generationen war das Wissen um Lebensmittelmotten und darum, wie man sie bekämpfen kann und was einem Befall mit Lebensmittelmotten vorbeugt, noch geläufig, geriet zwischenzeitlich aber leider mehr oder weniger in Vergessenheit, weil es scheinbar nicht mehr wichtig war. Das rächt sich mittlerweile. Die veränderten Bedingungen der letzten Jahre begünstigen eine rasante Ausbreitung von Lebensmittelmotten in Haushalten aller sozialen Schichten.

Aber das Wissen ist noch da, man muss es nur wieder hervorkramen. Zeit also, die Mottenkiste zu öffnen und erprobte Erfahrungen zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten wieder nutzbar zu machen.

Was sind denn eigentlich Lebensmittelmotten?

Zunächst einmal ist der Begriff Lebensmittelmotte eine umgangssprachliche Zusammenfassung für Motten, die Lebensmittel befallen. Biologisch betrachtet, gibt es verschiedene Arten von Lebensmittelmotten. Am häufigsten wird man auf Mehl-, Getreide- und Dörrobstmotten, wobei die Dörrobstmotte der verbreitetste Lebensmittelschädling ist.

Im adulten Stadium, also als erwachsene Tiere, handelt es sich bei den Lebensmittelmotten um Motten, genauer Falter. Man kann und muss von erwachsenen Tieren sprechen, da der Begriff „ausgewachsen“ fehlginge, denn Lebensmittelmotten wachsen nicht einfach von klein zu groß heran, sondern wechseln ihre Form, was man in der Biologie als Metamorphose bezeichnet.

Die adulten Lebensmittelmotten sind harmlos. Sie leben nicht allzu lang, etwa ein bis zwei Wochen, und richten auch keinerlei Schaden außer dem an, dass die weiblichen Motten Eier in Lebensmittel ablegen, aus denen die eigentlichen Schädlinge, die Larven, schlüpfen. Lebensmittelmotten sind wie alle Motten und Schmetterlinge sehr kälteempfindlich, weswegen die Flugzeit auf Frühjahr bis Herbst beschränkt ist. Die Larven wachsen bei warmen Temperaturen schnell heran, und abhängig davon, wie heiß ein Sommer ist und wie lang er andauert, kommt es zu mehreren Generationen innerhalb nur einem Jahr. Es ist durchaus möglich, dass es bis zu sechs Generationen im Jahr kommt, in besonders heißen Sommern sogar noch mehr.

Die Evolution hat Lebensmittelmotten mit einem sehr guten Geruchssinn ausgestattet, damit sie Lebensmittel und andere Lebensmittelmotten von weitem riechen können. Dies hat einen positiven Effekt auf die Vermehrung.

Der Schädling, die Lebensmittelmottenlarve

Die Larve ist ein zunächst winziger „Wurm“, der jedoch im Laufe seiner Entwicklung auf eine stattliche und unübersehbare Länge heranwachsen kann. Besonders gern werden die Eier von der Lebensmittelmotte in kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Müsli, Kartoffeln, Nudeln, Nüssen, Schokolade etc. abgelegt. Auch in Tierfutter finden sich oft die Schädlinge.

Die Larven haben kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie sich sogar durch Plastik und dünnes Alupapier hindurchbeißen können, zudem können sie erstaunlich weit kriechen, wenn sie in Gefahr sind oder die Nahrung ausgeht, wobei dies nicht allzu häufig vonnöten ist, da sich die Larven sehr schnell häuten und schließlich verpuppen, um selbst zur Motte zu werden.

Fortpflanzung, der Kreis schließt sich

Sobald eine neue Motte entstanden ist, begibt sie sich auf die Suche nach einem Geschlechtspartner. Männliche Motten haben den einzigen Zweck der Begattung, sobald sie eine weibliche Motte begattet haben, hören sie mit Trinken auf und sterben bald. Gemein mit den weiblichen Motten haben sie überdies, dass sie nicht fressen. Gefressen wird – und das im Verhältnis zur Körpergröße, vergliche man dies mit Menschen, ausgiebig – ausschließlich im Larvenstadium, da während dessen gewaltige ernährungsphysiologische Prozesse stattfinden, die viel Energie ver- und Aufbaustoffe brauchen, um Wachstum und Metamorphose erfolgreich verlaufen zu lassen.

Die männlichen Motten haben einen solch guten Geruchssinn für die Pheromone der Weibchen, dass sie selbst von draußen weibliche Motten in der Wohnung riechen, weshalb offene Fenster bei einem ohnehin schon bestehenden Mottenbefall tunlichst vermeiden sollte. Andersherum macht man sich diesen Geruchssinn bei Pheromonfallen zunutze, womit man einen Mottenbefall nachweisen und unterstützend bekämpfen kann.

Lebensmittelmotten sind gefährlich

Das hört sich für manchen zunächst übertrieben an ob der Körperlänge, aber sind nicht auch Moskitos todbringende Winzlinge?

Die Larven verstoffwechseln die Nahrung und scheiden Abfallprodukte aus. Diese werden von Pilzen und Milben befallen, so dass man bei Unachtsamkeit den Kot der Larven mit der Nahrung verzehrt. Ein gesunder Mensch verträgt dies möglicherweise besser als ein bereits gesundheitlich angeschlagener, Fakt ist, der Verzehr von Lebensmittelmottenkot kann zu allergischen Reaktion oder dem Ausbruch einer Allergie führen, aber auch Darmerkrankungen und einige andere körperliche Reaktionen bewirken.